Viele meinen, die Waschmaschine wäscht einfach, ist zuverlässig und so gut wie unkaputtbar. Ehrlich gesagt macht man sich so gut wie nie Gedanken darüber, was da eigentlich im Inneren vor sich geht und wie dieses ominöse Innenleben des besten aller Freunde im Haushaltsalltag aufgebaut ist und funktioniert.
Nun, wir ersparen es uns an dieser Stelle allzu sehr in ingenieurtechnische Details zu gehen – man muss schließlich keine Waschmaschine bauen können, um diese zu bedienen. Jedoch gibt es einiges, das man beachten sollte, wenn man die Waschmaschine mit Apfelessig reinigen möchte.
Das ist nämlich nicht unbedingt die beste Idee, um die geliebte Waschmaschine wieder sauber zu kriegen beziehungsweise sie sauber zu halten.
Essigsäure reinigt zuverlässig?
Wir alle wissen, wie gut Essigarten dazu taugen, etwas zu reinigen:
Ob Kalkflecken im Bad oder hartnäckige Verschmutzungen auf dem Fließenboden in der Küche – Essig, allen voran Apfelessig, reinigt zuverlässig, umweltschonend und hinterlässt keine Schäden – zumindest nicht, wenn es sich um so harte, widerstandsfähige Materialien wie Fließen, Keramik oder eine Spüle aus Edelstahl geht.
Aber die so gut reinigenden Eigenschaften von Apfelessig kommen ja nicht von ungefähr. Apfelessig ist nämlich tatsächlich eine recht aggressive chemische Substanz, eben wegen der darin enthaltenen Essigsäure.
Dank dieser Aggressivität kriegt man damit ja auch eben die noch so großen Verschmutzungen und Kalkrückstände beseitigt. Genau das wäre ja auch für eine Waschmaschine so nützlich, wenn die Waschmaschine nur aus harten, unempfindlichen Materialien bestehen würde.
Tut sie aber leider nicht.
Apfelessig schadet den Dichtungen
Jeder, der schon mal versucht hat, eine Waschmaschine anzuheben, weiß, dass sie tatsächlich hauptsächlich aus harten, schweren, unempfindlichen Materialien besteht.
Das meiste an ihr ist Edelstahl oder ähnliches. Aber die Zuflüsse und Abflüsse bestehen zum Teil aus Kunststoffen und die Dichtungen sind aus weichem Gummi.
Und genau hier liegt das Problem, wenn man die Waschmaschine mit Apfelessig reinigen will:
Apfelessig ist so aggressiv, dass er auf Dauer die „weichen“ Materialien in der Waschmaschine angreift und zerstört.
Und keiner hat etwas davon, wenn die Waschmaschine innen zwar blitzblank sauber ist, dafür aber nicht funktioniert. Allerdings muss man auch sagen, dass die Essigsäure – speziell in Apfelessig – sehr niedrig konzentriert ist.
Deswegen kann man seiner Waschmaschine auch ruhig unregelmässig (zum Beispiel drei bis viermal im Jahr) eine Reinigung mit Apfelessig gönnen. Das schadet den Gummidichtungen so gut wie gar nicht, zumindest weitaus weniger, als wenn diese verkalken würden.
Insgesamt gibt es bessere Hausmittel oder viel bessere chemische Waschmaschinenreiniger, um die Maschine wieder sauber zu kriegen.
Sollte dennoch Apfelessig eingesetzt werden, beachte insbesondere die Dosierung und unsere untenstehende Anleitung.
Mit Apfelessig die Waschmaschine reinigen – so geht´s:
- Um die Waschmaschine mit Apfelessig zu reinigen, reicht es aus, einfach das Fach für das Waschpulver mit Apfelessig zu füllen und dann einen ganz normalen Waschgang zu starten – ohne Wäsche natürlich.Da Apfelessig höchstens aus 5% Essigsäure besteht, ist eine Verdünnung mit Wasser nicht notwendig. Als Dosierung empfehlen wir in einem ersten Schritt bei schwacher Verschmutzung und bei regelmässiger Reinigung 200 Mililiter Essig
- Noch ein kleiner Tipp ist, den Waschgang vor dem Abpumpen zu unterbrechen und das Wasser, in dem ja nun der Apfelessig enthalten ist, in der Maschine stehen zu lassen.Zwei Stunden reichen schon aus, damit der Apfelessig Zeit hat, auch auf die hartnäckigsten Verkalkungen einzuwirken. Du kannst das Apfelessigwassergemisch aber auch über die Nacht einwirken lassen.
Dann kann der Vorgang zum Abpumpen wieder gestartet werden.
Tipp zum Schluss
Wer das Innenleben seiner Waschmaschine öfter reinigen möchte, dem ist übrigens Zitronensäure wärmstens zu empfehlen.
Auch diese hilft hervorragend gegen Verschmutzungen und Kalkrückstände und ist weitaus weniger aggressiv als Essigsäure. So werden die Gummidichtungen nicht angegriffen.