Oftmals erkennt man das falsche Lüftungsverhalten in der eigenen Wohnung erst, wenn es zu spät ist. In diesem Fall helfen die Massnahmen zur Verhinderung der Schimmelbildung zwar immer noch – es ist jedoch nicht mehr ausreichend. In diesem Fall muss der Schimmel nämlich entfernt werden.
WICHTIG Egal ob Sie Mieter oder Eigentümer (Stockwerkeigentum) der Wohnung sind: Der Schimmelbefall ist immer umgehend dem Vermieter oder der Stockwerkeigentümerverwaltung zu melden.
Wird eine Meldung unterlassen, können Sie für die Folgeschäden (Verschlimmerung des Schadens oder weiterer Befall von Zimmern oder Wänden) haftbar gemacht werden.
Erste Schritte zur Schimmelentfernung
Wichtigste Sofortmassnahme sind diejenigen Massnahmen, die bereits im Artikel „Schimmel verhindern“ erklärt wurden. Das heisst:
1. Mehrmals täglich alle Fenster für ca. 5 Minuten öffnen, damit ein Durchzug entsteht und die Feuchtigkeit innerhalb der Wohnung nach aussen gelangt.
2. Nach Möglichkeit: Feuchtigkeitsproduktion im Alltag reduzieren. Das heisst bei Befall in der Küche weniger oft kochen oder im Bad nicht mehrmals täglich duschen.
3. Sofort den Vermieter oder Verwalter informieren.
Gefahr Entfeuchtungsgeräte
Entfeuchtungsgeräte sollten auf keinen Fall vor der Behandlung des Schimmels aufgestellt werden. Diese Geräte können dazu führen, dass die Anzahl der Schimmelsporen ansteigt, da die Luft umgewirbelt wird ohne nach aussen transportiert zu werden.
Zum Abtransport hilft nur Stosslüften (Durchzug).
Ist der Schimmelbefall beseitigt oder wird das Entfeuchtungsgerät für die Trocknung eines Wasserschadens benötigt, so ist ein Einsatz empfehlenswert. Auch zur präventiven Schimmelvermeidung können Luftentfeuchter eingesetzt werden.
Führt die Schimmelentfernung zu Gesundheitsgefährdungen?
Kleine Spuren von Schimmelbewuchs, welcher nur oberflächlich ist (zum Beispiel Schimmel zwischen den Plattenfugen), können ohne gesundheitliche Bedenken selbstständig entfernt werden.
Dafür können zum Beispiel Antischimmelmittel eingesetzt werden. Zur Desinfektion der betroffenen Stellen eignet sich aber auch Alkohol (70% bis 80% Ethylalkohol) oder Javelwasser.
Quellen
70 seitige Wegleitung zu Feuchtigkeitsproblemen vom schweizerischen Bundesamt für Gesundheit