Erdflecken sind schnell passiert: Vielleicht weil man ein bisschen ungeschickt bei der Gartenarbeit war, vielleicht aber auch weil der Hund jemanden mit Schmutzpfoten angesprungen hat oder wenn die Kinder im Garten gespielt haben. Die schmutzigen Erdflecken müssen in jedem Fall wieder weg und entfernt werden.
Wie entfernt man Erdflecken?
Erdflecken können sehr hartnäckig sein. Haushaltsübliche Fleckenentferner helfen oft nicht. Bei hochwertigen Textilien kann es klüger sein, sie in die Reinigung zu bringen.
Alle anderen Kleidungsstücke haben eine gute Chance, wieder sauber zu werden, wenn die Flecken richtig behandelt werden. Die Lösung ist entweder ein Bleichmittel oder Rostentferner.
Warum verursacht Erde so schwierige Flecken?
Erde enthält weder Fett noch Eiweiß, hinterlässt aber farbige Pigmente in Textilfasern wie Blütenstaub oder Ruß auch. Viele gängige Waschmittel und Fleckentferner sind aber genau für typische Nahrungsbestandteile, also Fette und Eiweiße, konzipiert und deswegen fast wirkungslos bei Erdflecken.
Auch Hausmittel, die als klassische Fettlöser fungieren, wie Gallseife oder Waschbenzin können gegen Erdflecken nicht viel ausrichten.
Die Flecken selbst können zwei verschiedene Hintergründe haben:
- Entweder sind sie eher schwarz, dann handelt es sich tatsächlich um Erdpigmente.
- Sind die Flecken aber mehr rötlich oder hellbraun, hat die Erde offenbar einen hohen Lehmanteil hinterlassen. Diese typische Farbgebung stammt von Eisenoxid, das ein häufiger Bestandteil von Lehm ist. Diese Lehmflecken sind am besten zu entfernen, wenn sie wie Rostflecken behandelt werden.
Zuerst Erde vorsichtig entfernen und genau hinsehen
Wenn noch Erdbröckchen am Stoff haften, sollte man sie trocknen lassen und nur leicht abkratzen oder ausschütteln. Auf keinen Fall sollten Erdreste noch tiefer in die Fasern eingerieben werden.
Jetzt ist es nötig, sich den Fleck genau anzusehen. Ist er rotbraun, empfiehlt es sich einen konventionellen Rostfleckenentferner nach Gebrauchsanweisung zu verwenden oder ein entsprechendes Hausmittel.
Ist die Farbgebung eher schwarz, steht ein Waschgang an. Kostbare Stücke sind jetzt in professionellen Händen besser aufgehoben. Auch bei Wolle oder Seide ist eine Reinigung empfehlenswert.
Erdflecken vor dem Waschen behandeln
Die weitere Vorgehensweise hängt davon ab, wie das verschmutzte Kleidungsstück beschaffen ist. Handelt es sich um ein weißes T-Shirt aus Baumwolle, gibt es keine Einschränkungen hinsichtlich der verwendbaren Fleckenmittel.
Hilfreich sind alle Fleckentferner auf Basis von Sauerstoff, die meist einen Namenszusatz wie „Oxi-“ haben. Ebenfalls geeignet sind alle Fleckensalze mit dem Hinweis „Für Kaffee- und Teeflecken“ sowie Produkte mit Waschsoda.
Je nach Produkt ist eine andere Vorbehandlung nach Herstellerhinweis nötig. Empfindliche und farbige Textilien dürfen allenfalls mit einer milden Bleiche oder einem Fleckentferner mit dem Zusatz „Color“ nach Anleitung vorbehandelt werden.
Waschen in der Waschmaschine
Nach Vorbehandlung und Einwirkzeit des Erdflecks folgt eine Wäsche in der Maschine. Die Temperatur sollte so hoch wie möglich gewählt werden. Die Waschanleitung des Textilherstellers findet sich auf dem Etikett.
Auch wenn es sich um ein farbiges Stück handelt, ist es sinnvoll, hier ausnahmsweise einmal ein Vollwaschmittel zu verwenden. Ein einmaliger Waschgang schadet den Farben nicht, entfernt aber Schmutz besser.
Ein geeigneter Fleckentferner, der schon zur Vorbehandlung im Einsatz war, darf nach Anweisung des Herstellers auch noch einmal dazu kommen – insbesondere wenn die Maschine ein spezielles Waschprogramm für Flecken anbietet.
Wenn die Erdflecken nach dem Waschen nicht verschwunden sind
Es kommt tatsächlich vor, dass Erdflecken nach dem ersten Waschen noch zu sehen sind. Es ist auch möglich, dass die vorher dunklen Flecken die Farbe gewechselt haben und nun rostrot erscheinen.
Dann ist noch eine Behandlung für Rostflecken nötig. Sind die Erdflecken schwarz oder grau geblieben und nur blasser geworden, kann eventuell ein weiterer Waschgang helfen.
Hilft das Waschen gar nicht, gibt es nur noch die Möglichkeit, den Fleck mit Chlorbleiche zu entfernen. Das funktioniert aber nur bei weißen Textilien.
Farbige Textilien sind möglicherweise unwiderruflich ruiniert. Lieblingsstücke, deren Verlust nicht zu ertragen wäre, lassen sich nur noch durch Färben retten.
Erdflecken auf Teppichen und Polstermöbeln
Hier ist es noch wichtiger, die Erde nicht tiefer in das Gewebe einzuarbeiten, deswegen wäre reiben oder bürsten völlig falsch. Besser ist, die Erde komplett trocknen zu lassen und dann abzusaugen.
Führt das nicht zum gewünschten Erfolg, ist es gerade bei wertvollen Möbeln oder Teppichen sinnvoll, einen Profi zu Rate zu ziehen – also einen Teppich- oder Gebäudereiniger.
Robuste Möbel oder Teppichböden können eine ergänzende Behandlung mit Teppich- und Polsterschaum vertragen.
Erdflecken auf Schuhen mit Textiloberfläche
Helle Sneaker oder weiße Turnschuhe werden leicht Opfer von Erdflecken. Auch hier gilt wieder: Erst trocknen lassen, dann absaugen oder ausschütteln.
Sind die Schuhe waschbar, können sie wie Kleidungsstücke vorbehandelt und gegebenenfalls auch mit der Hand gewaschen werden. Sonst bleibt nur vorsichtiges Abtupfen mit einem flüssigen Fleckentferner.