Silikonfugen, die von Zeit zu Zeit erneuert werden müssen, gibt es in jedem Haushalt. Selbst geübte Heimwerker, die sich vor dem erneuten Füllen der Fuge mit Silikon nicht fürchten, würden gern auf das lästige Entfernen der alten Silikonfugendichtung verzichten. Doch es führt kein Weg daran vorbei – das alte Silikon muss aus der Fuge, bevor es weitergehen kann.
Wie entfernt man altes Silikon?
Mit ein bisschen Geschick gelingt es bei den meisten Fugen, das Silikon so einzuschneiden, dass sich das alte Silikon in einem Streifen herausziehen lässt. Die Reste an den Kanten beseitigt flüssige Silikonentferner, wenn die Oberflächen ihn vertragen.
In einem kleinen Test habe ich 20 alte Silikonfugen mit unterschiedlichem Werkzeug entfernt (kleine Randnotiz: meine Frau war über dieses Experiment überhaupt nicht glücklich -_- ). Mein Favorit war dabei der Pattex Fugenhai (Link führt zu Amazon.de, Affiliatelink / Werbung) – er hat beinahe bei allen Fugen das Silikon restlos wegbekommen.
Letzte Aktualisierung: 21.11.2024 / Werbelink (d.h. beim Kauf erhalten wir (ohne zusätzliche Kosten für dich!) eine kleine Provision) / Bildquelle: Amazon
Als Flüssig-Silikonentferner kann ich das Produkt von Mellerud sehr empfehlen. Auch hier führt der Link zu Amazon.de (Affiliatelink / Werbung).
Andernfalls helfen Spülmittel und ein grober Schwamm oder ein Schmutzradierer.
Muss es wirklich Silikonentferner sein?
In den meisten Fällen ist es tatsächlich am besten, gleich zum Silikonentferner zu greifen. Oft empfohlene Hausmittel wie Babyöl, Essig oder Spülmittel richten gegen altes, getrocknetes Silikon nicht viel aus.
Es wäre auch nicht wünschenswert, dass eine Silikonfuge in der Küche sich wegen eines Essig- oder Ölspritzers vom Kochen auflöst. Fugen an der Badewanne, die keine Reinigungsmittel vertragen, wären auch eher ungewöhnlich.
Diese Hausmittel helfen nur beim Beseitigen frischer Silikonspuren, bevor das Material fest geworden ist.
Beim Einkauf von Silikonentferner sollten Besitzer von Acrylbadewannen sehr aufmerksam sein. In der Regel vertragen Kunststoff- und auch Lackoberflächen handelsüblichen Silikonentferner nicht.
Er könnte die Oberflächen anlösen. Für Sanitärobjekte aus Acryl gibt es im Fachhandel aber speziellen Silikonentferner, dessen Zusammensetzung entsprechend modifiziert wurde.
Fliesen und Emaille vertragen Silikonentferner problemlos. Flächen aus Holz oder Naturstein sollten bei der Arbeit mit Silikonentferner abgedeckt bzw. abgeklebt sein.
Andernfalls könnte es zu Verfärbungen kommen. Es empfiehlt sich, kein Spray, sondern einen flüssigen Silikonentferner zu verwenden, der sich mit etwas Sorgfalt konturengenau auftragen lässt.
Vorbehandlung der Fuge
Wer altes Silikon entfernen möchte, wird oft auf den Tipp stoßen, das Silikon vor dem Herausschneiden mit Silikonentferner aufzuweichen. Das kann je nach Beschaffenheit des alten Silikons durchaus hilfreich sein.
Allerdings sorgt die Vorbehandlung dafür, dass das Silikon seine Festigkeit verliert, sodass es sich eventuell nur noch völlig zerstückelt entfernen lässt. Besser ist es, zunächst zu versuchen, das Silikon an den Kanten einzuschneiden.
Nur wenn das nicht gelingt, weil das Messer nicht richtig durch das Silikon dringt, sind eine Vorbehandlung und ihre Konsequenzen unumgänglich.
Aufschneiden des Silikons
Ein Cuttermesser mit einer dünnen, schmalen Klinge ist am besten geeignet, um das Silikon an den Kanten der Fuge einzuschneiden.
Zum Beispiel an der typischen Fuge zwischen Badewanne und Rand hat eine Klinge, die ein wenig biegsam ist, den Vorteil, dass sie sich den Konturen etwas anpassen kann.
Der Badewannenrad wird zwar in der Regel gerade sein, hat aber eventuell ein Randprofil, das einem Messer mit starrer Klinge im Weg sein könnte. Wände sind nicht immer ganz gerade und bei gefliesten Wänden muss das Silikon nach Möglichkeit auch aus der Vertiefung der Fliesenfuge geschnitten werden.
Ist das Silikon zu hart, um mit einem scharfen Cutter entlang der Kanten hineinzuschneiden, ist eine Vorbehandlung gemäß der Gebrauchsanweisung des Silikonentferners notwendig.
Lässt sich das unbehandelte Silkon schneiden, kann man es nach dem Einschneiden vorsichtig an einem Ende der Fuge mit dem Messer aus der Fuge hebeln, bis es sich mit der Hand greifen lässt.
Nun stehen die Chancen gut, dass sich das ganze Material langsam aus der Fuge ziehen lässt. Eine ruhige Hand ist wichtig, denn ruckartiges Ziehen könnte dazu führen, dass der Streifen reißt, sodass erneut ein Ende zum Anfassen freigelegt werden muss.
Wer eine Vorbehandlung mit Silikonentferner durchführen musste, macht einfach gemäß der Gebrauchsanleitung des jeweiligen Produkts weiter.
Reste von den Rändern der Fugen entfernen
Das restliche Silikon, das zum Beispiel am Badewannenrand und an der Wand haftet, lässt sich mit einem harten Schwamm und Silikonentferner abschrubben.
Es ist wichtig, die kleinen Bröckchen gründlich zu beseitigen, weil es sonst sehr mühsam wird, die neue Fuge so exakt darüber zu ziehen, dass die alten Reste sich nicht durchdrücken.
Wer zuvor keinen Silikonentferner brauchte, kann versuchen, die Reste mit unverdünntem Spülmittel auf einem Schwamm abzulösen. Ein handelsüblicher Schmutzradierer kann auch helfen.
Entsorgung des alten Silikons
Ausgehärtetes Silikon in haushaltstypischen Mengen darf über den normalen Hausmüll entsorgt werden. Das gilt auch für ausgetrocknete Reste aus Silikonkartuschen. Größere Mengen von altem Silikon sind als Bauschutt gesondert zu entsorgen.