Es muss sich nicht zwangsläufig um ältere, ungepflegte Sanitärobjekte handeln, wenn ein WC Ablagerungen aufweist. In Regionen mit besonders hartem Wasser können sich selbst in hochwertigen WC-Becken schon nach kurzer Zeit bräunliche Ränder gebildet haben. Doch wie wird man diese Ablagerungen im WC am schnellsten wieder los?
Wie entfernt man Ablagerungen im WC?
Kalkablagerungen und Urinstein sind normale Ergebnisse des regelmäßigen Gebrauchs jeder Toilette. Die alkalischen Beläge lassen sich grundsätzlich am besten mit Hilfe von Säuren aus dem WC-Becken entfernen. Verschiedene Reinigungsmittel oder reine Salzsäure haben sich bewährt.
Bei ihrer Verwendung ist jedoch Vorsicht geboten, um weder den Verwender zu gefährden noch der Umwelt zu schaden.
Woher kommen die harten Beläge überhaupt?
Die typisch gelblich-braunen Ränder entstehen, wenn kalkhaltiges Wasser und Urin aufeinander treffen. Das Resultat ist klassischer Urinstein. Die von der Harnsäure als Katalysator beschleunigte Reaktion führt unter anderem zur Entstehung von Struvit und Hydroxylapatit.
Diese Inhaltsstoffe des Urinsteins entwickeln eine ungeheure Härte. Das ist leicht nachvollziehbar, wenn man sich vor Augen hält, dass Struvit ein Bestandteil von Nierensteinen ist. Hydroxylapatit ist ein wichtiger Baustein des Zahnschmelzes.
Die Festigkeit, mit der Urinstein am WC-Becken haftet, dürfte damit niemanden überraschen.
Wie löst sich Urinstein wieder?
Die Ablagerungen haben einen sehr hohen pH-Wert, genau wie das kalkhaltige Wasser selbst. Zur Bekämpfung eignen sich daher alle Substanzen mit niedrigem ph-Wert – also Säuren.
Wie konzentriert die zur Reinigung notwendige Säure sein muss, hängt ganz von den jeweiligen Urinsteinbelägen ab. Schwache Säuren wie Essig- oder Zitronensäure sind umweltfreundlich und bergen keine Gesundheitsrisiken für den Anwender.
Schäden an Rohrleitungen aus Metall oder Kunststoff verursachen sie kaum. Es ist daher immer ratsam, zuerst einen Versuch damit zu unternehmen.
Reinigung des Toilettenbeckens mit Essig, Essigessenz oder Zitronensäure
Die säurehaltigen Hausmittel aus der Küche sind einfach und gefahrlos anzuwenden. Dazu gibt man nur etwa drei bis fünf Esslöffel Essig in das vorgereinigte Toilettenbecken.
Je nach Position der Urinsteinablagerungen kann Zitronensäure in Pulverform den Vorteil haben, dass sie leicht angefeuchtet auch an senkrechten Flächen haftet und so besser einwirken kann.
Je länger die Säure wirkt, umso besser wird das Ergebnis sein. Es bietet sich an, die Mischung über Nacht in der Toilette zu lassen. Da Wärme die chemische Reaktion unterstützt, ist es hilfreich, Zitronensäure oder Essig mit etwas heißem Wasser in die Toilette zu geben.
Während der Einwirkzeit lässt sich der Fortschritt beobachten, indem man von Zeit zu Zeit einmal mit der WC-Bürste über die Beläge geht, um zu sehen, ob sich schon etwas gelöst hat.
Ist der Urinstein entfernt, genügt simples Nachspülen mit klarem Wasser.
Die Entfernung von Urinstein mit Salzsäure oder Spezialreinigern
Hilft auch eine mehrmalige Anwendung von Essig- oder Zitronensäure nicht gegen die vorhandenen Ablagerungen im WC, lassen sie sich leider nicht mit umweltschonenden Mitteln entfernen.
Letzte Aktualisierung: 21.11.2024 / Werbelink (d.h. beim Kauf erhalten wir (ohne zusätzliche Kosten für dich!) eine kleine Provision) / Bildquelle: Amazon
Dann ist der Einsatz spezieller Reinigungsmittel gegen Kalk und Urinstein notwendig. Die Produkte gibt es sowohl in Pulver- als auch in Gelform. Besonders komfortabel in der Handhabung sind vordosierte WC-Reiniger-Tabs.
Die Wirkstoffe dieser Reiniger sind immer starke Säuren – nämlich Salz-, Salpeter oder Phosphorsäure. Diese Präparate sind sehr vorsichtig und strikt nach Angabe des Herstellers zu dosieren und anzuwenden, denn sie sind ätzend und können gefährliche Nebenwirkungen entwickeln, wenn sie mit anderen Reinigungsmitteln vermischt werden.
Reinigung der Toilette mit reiner Salzsäure
WC-Becken mit Salzsäure zu putzen, um Urinstein, Kalk und andere Verschmutzungen zu entfernen, war lange die am weitesten verbreitete Methode. Sie funktioniert auch heute noch.
Reine Salzsäure ist über den Bau- und Chemiefachhandel sowie in Apotheken erhältlich.
Eine Mischung aus mindestens zwei Dritteln Wasser und maximal einem Drittel Salzsäure genügt, um auch die hartnäckigsten Beläge aufzulösen. Die Warnhinweise auf dem Behälter sind unbedingt zu beachten.
Bei der Arbeit muss für ausreichende Belüftung gesorgt werden, außerdem sollte der WC-Deckel während des Einwirkens geöffnet bleiben, damit sich darunter keine giftigen Gase ansammeln können. Vorsicht ist bei der Verwendung von Salzsäure auch geboten, weil sie Korrosion an Metallrohren verursacht.
Die Entfernung von Ablagerungen im WC mit Hilfe von anderen Hausmitteln
Häufig wird Backpulver zur Bekämpfung von Urinstein empfohlen. Backpulver selbst ist hochalkalisch und deswegen nicht in der Lage, eine wirksame Säure zu ersetzen.
Vielmehr tritt ein oberflächlicher Effekt ein, weil Backpulver (wie auch Soda) eine bleichende Wirkung hat und andere Ablagerungen reduziert. Kalk und Urinstein lassen sich damit nicht beseitigen.
Die Toilette mit Hilfe eines koffeinhaltigen Erfrischungsgetränks zu reinigen ist ebenfalls ein häufig gehörter Rat. Der tatsächlich nicht ganz falsch ist, denn Cola enthält Phosphorsäure in geringen Mengen.
Die Konzentration reicht aber bei weitem nicht aus, um feste Ablagerungen im WC zu bekämpfen. Bei geringfügigen Anhaftungen spricht allerdings überhaupt nichts gegen einen Versuch, denn der ist in jedem Fall günstig und umweltschonend.
Das Gleiche gilt für die Zweckentfremdung anderer Reinigungsprodukte. Waschpulver, Geschirrspültabs und Gebissreiniger enthalten alle Wasserenthärter und Bleichmittel, die durchaus eine gewisse Wirkung auf Ablagerungen im WC haben.
Ihr Wirkungsgrad ist jedoch begrenzt und reicht für die Entfernung starker Ablagerungen nicht aus.